Mama Burnout
Was ist das? Bin ich betroffen? Was kann ich tun?
Ein Mama-Burnout zu haben, das ist leider in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Wir hören es im Alltag nicht oft, dass eine Mama laut sagt, dass sie völlig erschöpft und überfordert mit ihrer Aufgabe ist. Oder sogar durch den Stress erkrankt ist.
Eine Mutter soll fröhlich und glücklich sein, und die Familie mit Leichtigkeit wuppen – so ist wohl die Erwartung in unserer Gesellschaft. Zumindest erscheint es uns oft so und natürlich gibt es wohl keine Mutter, die nicht von einem gelassenen, entspannten Mama Alltag träumt. Diese Vorstellung klafft allerdings bei so mancher Mutter mit der Realität auseinander.
Die Realität sieht bei vielen Müttern eher so aus: immer mehr von uns leiden heutzutage unter Erschöpfung. Die Erwartungen (auch an uns selbst) und Herausforderungen steigen und es ist einfach anstrengend, die perfekte Frau, Mutter, Arbeitnehmerin, Köchin etc. zu sein.
Der gesellschaftliche Druck führt heute sogar noch dazu, dass viele Mütter sich gar nicht trauen, darüber zu sprechen, dass sie erschöpft oder ausgebrannt sind. Sie schämen sich, glauben glücklich sein zu müssen und zeigen sich nach außen mit einer Maske. Was innerlich passiert ist, dass sie in eine Art Autopilot schalten. Das heißt, dass viele Mütter nur noch funktionieren: Kinder versorgen, Haushalt, Essen machen, arbeiten, schlafen, Kinder versorgen, Haushalt, essen machen, arbeiten, und so weiter.
Davon einmal abgesehen, dass ein Leben so eher wenig Spaß macht, kann das zwar eine ganze Zeit lang gut gehen – aber nicht auf Dauer.
Dauerhafter Stress bewirkt etwas in deinem Körper und damit auch in deinem Geist, und das ist nicht unbedingt Gutes. Stress verursacht immer Stresshormone in deinem Körper. Diese können, wenn sie auf Dauer bestehen und nicht abgebaut werden, zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen und zu einem Mama Burnout führen.
Die Situation in Zahlen in Deutschland ist folgende: Laut des Datenreports des Müttergenesungswerks ist die Zahl der Mütter mit Erschöpfungssyndrom bis hin zum Burnout in den letzten 10 Jahren um 37 Prozentpunkte gestiegen. 2,1 Millionen Mütter in Deutschland sind kurbedürftig. Eine überforderte, erschöpfte Mutter oder eine Mutter mit Burnout ist somit nicht mehr die Ausnahme, sondern dieser Zustand ist fast normal geworden.
Aber was denkst du? Ist das wirklich normal? Wir denken jedenfalls nicht, dass das die Normalität sein sollte.
Mama Burnout: Was sind die Ursachen?
Es gibt verschiedene Ursachen für diese Entwicklung. Das können gesellschaftliche Gründe wie Isolation sein. Es gibt nicht mehr das sprichwörtliche ganze Dorf, um ein Kind zu erziehen. Auch die Coronakrise hat, eine ganze Zeit lang, für viele von uns die Belastung noch zugespitzt: Stichworte sind Homeschooling, Homeoffice, Multitasking ohne Ende.
Zudem wird durch die fortschreitende Digitalisierung unsere Welt immer schnelllebiger und komplexer, was uns alle überfordern kann. Dazu kommt die immer höhere Vergleichbarkeit mit anderen über die sozialen Medien. Da kann schnell der Eindruck entstehen, dass es bei allen anderen besser läuft als bei mir. Natürlich gibt es ebenso individuelle Gründe, die auf Erfahrungen und Anlagen des Einzelnen beruhen.
Eine These, die wir ganz besonders interessant finden und daher herausheben wollen, ist diese: Reinhard Haller, Autor des Buches „Das Wunder der Wertschätzung“ stellt fest, dass Menschen, die potenziell ein Burnout bekommen könnten, ständig nach Anerkennung suchen, sie aber letztlich nicht bekommen. Sie strengen sich dann noch mehr an und arbeiten sich daran auf, bis sie schließlich ausbrennen.
Auch aus unserem Glücksheldin-Programm für Mütter wissen wir, dass diese These auf die Lage von uns Müttern übertragen, wie die Faust aufs Auge passt. Als Mutter bekommt man nicht unbedingt die Anerkennung, die diese wichtige und zukunftsträchtige Arbeit verdienen würde. Wie oft sagt dir jemand, wie toll du deinen Alltag als Mama meisterst? Wie toll du all die Rollen und Aufgaben unter einen Hut bekommst? Falls du jemanden hast, der das regelmäßig tut: super! Wir haben in unseren Gesprächen und Coachings mit Müttern jedoch die Erfahrung gemacht, dass es vielen Müttern nicht so geht und dass sie unter der mangelnden Anerkennung für ihren 24 Stunden-Job leiden.
Wir haben übrigens einen Artikel darüber geschrieben, wie du damit umgehen kannst, wenn du wenig Anerkennung für deine Arbeit als Mama bekommst.
Zusätzlich stellen wir immer wieder fest, dass sich viele Mamas heutzutage einfach alleine gelassen fühlen, sie haben das Gefühl, alles selbst schaffen zu müssen und leiden unter dem daraus resultierenden Druck. Kein Wunder, dass wir uns in dieser Situation überfordert fühlen und einige am Rande der Erschöpfung oder einer Depression sind.
Im Glücksheldin-Programm bist du damit nicht mehr alleine: Du siehst, dass es anderen Müttern genauso oder ähnlich geht und wir – Kathi und Olivia – unterstützen dich auf deinem Weg zu mehr Gelassenheit.
Mama Burnout: Bin ich betroffen?
Es gibt mehrere Arten von Stress. Es gibt den Stress, der sogar als anregender und positiver Zustand empfunden wird, der uns motiviert und antreibt. Das ist der sogenannte Eustress.
Außerdem gibt es den Stress, der auch wieder vergeht, den Stress, den du gut abkannst. Du kannst damit umgehen, du hast Bewältigungsstrategien und kannst diesen Stress kompensieren.
Es gibt aber auch den Stress, der uns überfordert, den sogenannten Disstress. Diesen kannst du nicht ausreichend kompensieren und wenn er auf Dauer in deinem Leben ist, kann er auf Dauer zu Erschöpfung führen oder sogar in einem Burnout-Syndrom oder einer Depression münden.
Hier setzt übrigens das Resilienzkonzept an, mit dem wir auch in unserem krankenkassen-bezuschussten Glücksheldin-Programm arbeiten. Resilienz hilft uns, mit Belastungen besser und gesünder umzugehen.
Immer mehr Mütter sind überfordert und von einem Burnout betroffen. Daher wollen wir dir vier Anzeichen vorstellen, die ein Signal sein können, dass du dich kurz vor einem Burnout befindest. Du kannst direkt prüfen, ob etwas davon auf dich zutrifft.
Finde also am besten jetzt heraus, ob du erste Symptome für ein Burnout hast und mache unseren Burnout Test für Mütter.
Dadurch bekommst du einen ersten Eindruck, ob du erste Anzeichen zeigst und erfährst, in welchen Bereichen du besonders auf dich aufpassen solltest.
Achtung: Bei jedem Menschen sind die Anzeichen individuell und auch unterschiedlich ausgeprägt. Wenn du einige der Anzeichen an dir beobachtest, heißt das nicht automatisch, dass du ein Burnout hast. Wir sind keine Ärzte, wir wollen jedoch für das Thema sensibilisieren. Wende dich bitte immer an einen Arzt, z. B. an deinen Hausarzt, wenn du Gewissheit möchtest.
Hier also die vier Anzeichen, dass du kurz vor einem Burnout stehen könntest.
Bitte lese aufmerksam und prüfe in Ruhe, welche der Anzeichen auf dich zutreffen. Gerne kannst du dir auch Notizen dazu machen und dir Beispiele aus deinem Leben aufschreiben.
1. Das Gefühl unentbehrlich zu sein
Geht es dir so, dass du denkst, ohne dich würde überhaupt nichts laufen? Ob im Job oder zuhause in der Familie: fühlst du dich als Mittelpunkt von allem? Vielleicht hast du auch das Gefühl, dass du ja nicht krank werden darfst, denn sonst bricht alles zusammen. Vielleicht arbeitest du gefühlt pausenlos und zeigst in allen Lebensbereichen ganz viel Einsatz?
Das alles können Anzeichen sein.
Erkennst du dieses Symptom bei dir?
2. Das Gefühl eigentlich nie richtig Zeit für sich zu haben
Vielleicht kennst du das auch: Du rödelst und rödelst, dein Hamsterrad dreht sich, nur eines bleibt auf der Strecke: die Zeit ganz für dich alleine. Die sogenannte Me-Time ist etwas, was wir ganz schnell aus der Tagesplanung streichen. Muss ja nicht unbedingt sein, oder es gibt ja wichtigeres. Gleichzeitig sehnst du dich vielleicht nach etwas Ruhe und Zeit für dich.
Erkennst du dich wieder?
3. Veränderte Gefühlslage
Fühlst du dich immer öfter unzufrieden? Wirst schnell ärgerlich, selbst bei Kleinigkeiten? Schreist du deine Kinder öfter an als früher? Bist du ständig gereizt? Fühlst dich ausgenutzt oder sogar betrogen? Das alles können Anzeichen für ein (anstehendes) Burnout sein.
Erkennst du dieses Symptom bei dir?
4. Körperliche Symptome
Diese Symptome bemerken die meisten von uns am schnellsten: die körperlichen. Du fühlst dich matt und erschöpft, niedergeschlagen oder ruhelos, ängstlich. Dein Schlaf wird evtl. schlechter oder unruhiger, du hast vermehrt Kopf-Nacken- oder Rückenschmerzen. Vielleicht hast du auch einen Tinnitus, Magenprobleme oder öfters Herzrasen.
Erkennst du dich wieder?
Mama Burnout: Auswertung
Diese vier Punkte KÖNNEN Anzeichen für ein Burnout sein, müssen es aber nicht.
Auf jeden Fall gilt: Falls du im Burnout Test eine oder mehrere Fragen mit Ja beantwortet hast, sei aufmerksam mit dir selbst, achte auf dich und sorge für dich. Wir unterstützen dich dabei: im Krankenkassen-zertifizierten und bezuschussten Glücksheldin-Onlineprogramm lernst du Schritt für Schritt Stress vorzubeugen und mehr Leichtigkeit und Glück in deinen Alltag als Mama zu bringen.
Wenn du auf Dauer, also über mehrere Wochen hinweg, die beschriebenen Verhaltensweisen an dir beobachtest, hole dir Unterstützung, spreche mit vertrauten Menschen und gehe als erste Anlaufstelle zu deinem Hausarzt.
Hör jetzt auch gerne auch in unsere Glücksheldin-Podcastepisode zum Thema Mama-Burnout rein, wenn du mehr wissen willst.
Klicke auf den unteren Button, um den Podcast-Player von Podigee zu laden.
In dieser Podcastepisode erzählen wir, was ein Burnout als Mutter bedeutet, wie unsere eigenen Erfahrungen damit waren und klären folgende Fragen:
– Warum Burnout schon lange keine Managerkrankheit mehr ist.
– Warum nicht nur berufstätige Mütter gefährdet sind.
– Warum Stress subjektiv ist und nicht jeder Stress krank macht.
– Warum du dir Hilfe holen darfst und sollst, wenn du erschöpft bist.
– Wie du deine Superkräfte aktivieren kannst.
Wir lassen dich nicht alleine!
Merk dich heute noch unverbindlich für unser Glücksheldin-Programm vor. Wir halten dich auf dem Laufenden und versorgen dich mit unserer mutmachenden Glücksheldin-Post.
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